Heidelberg Materials UK lieferte für das Projekt das Zementersatzprodukt Regen GGBS aus Hüttensand, welches sich durch reduzierte CO2-Emissionen bei der Produktion auszeichnet. Aus dem daraus hergestellten Beton wurde die Bodenplatte für das Enterprise Centre gegossen. Das Baumaterial war perfekt geeignet, die zahlreichen Senkungslöcher am Standort auszugleichen und gleichzeitig die ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele des Projekts zu erreichen.

Das Enterprise Centre, am Eingang des Campus der University of East Anglia in Norwich gelegen, wurde vom Baukonzern Morgan Sindall errichtet. Es bietet kollaborative Arbeitsplätze, die gemeinsam von Studenten und Start-up-Unternehmen genutzt werden. Die für den Bau verwendete Betonmischung wurde von C&H Quickmix entwickelt. Sie enthält neben anderen lokalen und nachhaltig produzierten Materialien auch den Zementersatz aus Hüttensand (Regen GGBS). Damit sollte das Ziel verwirklicht werden, das Enterprise Centre zum umweltfreundlichsten Bürogebäude in Großbritannien zu machen.Die Bauziele für The Enterprise Centre lauteten:

  • Passivhaus-Status
  • "BREEAM Outstanding" Rating
  • niedrigster CO2-Werte für ein Gebäude seiner Größe in Großbritannien

Das Enterprise Centre hat alle drei Ziele als erstes Gebäude in Großbritannien erreicht.

Ursprünglich war das Gebäude so konzipiert, dass das Erdgeschoss aus Holz auf sehr kleinen, unabhängigen Betonfundamenten ruhen sollte, um die Nutzung von Beton zu begrenzen, der traditionell sehr viel CO2 verursacht. In einem frühen Stadium der geotechnischen Untersuchung wurden jedoch viele Senkungen und Hinweise auf ein Gletscherflussbett im Untergrund entdeckt, so dass dieses Entwurfskonzept nicht realisierbar war.

Der Holzboden wurde daher durch ein stark bewehrtes, hochwertiges Betonfundament ersetzt, welches die Senklöcher überspannt und damit die instabilen Bodenverhältnisse ausgleicht. Durch den Einsatz von Regen GGBS, mit dem 70 Prozent des Zementgehalts ersetzt wurden, konnte der Beton das für das Projekt angestrebte CO2-Ziel noch erreichen.

GGBS ist ein Nebenprodukt der Hüttenindustrie, dessen Herstellung deutlich weniger Energie benötigt und nur rund ein Zehntel der CO2-Emissionen von Portlandzement verursacht. Zudem ist keine mineralische Rohstoffgewinnung erforderlich und die Deponierung von Tausenden von Tonnen Abfallmaterial aus der Rohstoffgewinnung wird vermieden. Der eingesetzte Beton ermöglichte somit eine Einsparung von 62 Prozent der CO2-Emissionen einer vergleichbaren CEM I Portlandzementmischung. Darüber hinaus wurden 25 Prozent des Sandes in den Mischungen recycelt, um das BREEAM Rating für die Verwendung von recycelten Zuschlagstoffen während des gesamten Projekts zu erreichen.

Um die CO2-Bilanz des Gebäudes weiter zu reduzieren, wurde auf alle Bodenbeläge im Erdgeschoss verzichtet und stattdessen der Beton poliert, wodurch eine attraktive und strapazierfähige Oberfläche entstand.

Alle beim Bau des Enterprise Centers verwendeten Materialien wurden aufgrund ihrer geringstmöglichen Umweltbelastung ausgewählt: die Verkleidungen der Außenwände mit Reetdach; die schwere Stahlverstärkung im Inneren besteht zu 98 Prozent aus recyceltem Material; 58 Tonnen Zeitungspapier wurden recycelt, um Zellulosefaserdämmstoffe herzustellen und das Holz wurde vor Ort aus dem Wald von Thetford bezogen.

"Der CO2-reduzierte Beton ist in jeder Hinsicht ein Erfolg", erläutert Ken Bassett, Senior Site Manager von Morgan Sindall. "Er hat es ermöglicht, das CO2-Ziel des Projekts zu erreichen, selbst in Anbetracht der unerwarteten geologischen Bodenverhältnisse, die eine wesentliche Änderung der Gebäudekonstruktion erforderlich machten. Es ist ein leicht zu reproduzierendes Beispiel für andere, die sich für ein nachhaltiges Bauen einsetzen wollen."

Objektdaten

  • Morgan Sindall

    Bauunternehmen

  • CO₂-armer Beton

    Material

  • 2016

    Fertigstellung

  • Zertifikat für Nachhaltiges Bauen: BREEAM

    Weitere Daten

The Enterprise Centre.