Ehemaliges BBC Television Centre
Das legendäre ehemalige BBC Television Centre in West London wurde durch die vielseitige Verwendung unterschiedlicher Betonarten in ein Gebäude mit Mischnutzung umgestaltet. Mit den verwendeten Betonen ließen sich komplizierte Elemente und Oberflächen mittels einer Vielzahl an verschiedenen Techniken umsetzen, einschließlich der Erneuerung des zentralen Brunnens mit Hilfe eines "glitzernden" selbstverdichtenden Betons.
Das denkmalgeschützte, ehemalige BBC Television Centre in White City ist eines der bekanntesten Gebäude in London. Es wurde 1960 eröffnet und von der BBC genutzt, bis es 2012 an einen Immobilienentwickler verkauft wurde.
Der ursprüngliche Komplex besteht aus einer markanten Struktur in Form eines "Fragezeichens" mit einem zentralen runden Block, der von einem äußeren Ring umgeben ist. Die Gestaltung der neuen Bebauung ist dem Original nachempfunden, aber es wurden auch Änderungen am Design vorgenommen, um die geänderte gemischte Gebäudenutzung zu ermöglichen.
Die Neugestaltung des 145 Hektar großen Areals wurde in drei Bauabschnitte aufgeteilt: zwei davon sind die Neugestaltung und Erweiterung der bestehenden Bausubstanz, der dritte ist eine komplette Neuentwicklung. Beton wurde als das primäre Baumaterial gewählt, um die Ideen des Architekten für das Projekt verwirklichen zu können. Die Vielseitigkeit von Beton macht ihn zum idealen Baumaterial, um die Gestaltung der Gebäude zu verändern, die bestehenden Gebäude zu erweitern und um neue Gebäude zu errichten.
Verschiedene Betonarten wurden für vielseitige Anwendungen verwendet, so z.B. für nachgespannte Platten, Sprungformen und vertikale Elemente. Jede Betonart enthält Regen GGBS (gemahlener Hüttensand), ein Zementersatzprodukt, welches den CO2-Gehalt des Betons reduziert: bei diesem Projekt um etwa 50 Prozent.
Ein wesentliches Element der Neugestaltung war die Erneuerung des zentralen Obeliskenbrunnens. Die Struktur, die aus einer Schale und einem Obelisken besteht, wurde mit einem selbstverdichtenden, wasserdichten Beton nachgebildet. Der Beton wurde speziell dafür entwickelt und er enthält einen Glimmersand, der, nachdem er abgeschliffen wurde, dem Obelisken einen Glitzereffekt verleiht.
Die Sichtbetonelemente der neuen Gebäudestruktur bestehen aus gefälzten Öffnungen und holzstrukturierten Oberflächen, die durch den Einsatz einer maßgeschneiderten Schalung entstehen. Die Holzoptik verleiht diesen Elementen einen haptischen Charakter, der normalerweise nicht mit Betonkonstruktionen in Verbindung gebracht wird.
Die Neugestaltung des gesamten Gebäudes wurde in 57 Wochen pünktlich innerhalb der gewünschten Bauzeit abgeschlossen. Insgesamt wurden 48.000 m3 Beton verbaut, durchschnittlich 850 m3 pro Woche. Aufgrund der Komplexität einiger Elemente und den Einschränkungen bei der Arbeit in einem belebten Stadtzentrum, war eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Architekten, dem Bauherrn, spezialisierten Subunternehmern und der gesamten Lieferkette erforderlich.
