Heidelberg Materials France plant Schlie­ßung von zwei Wer­ken und be­schleu­nigt De­kar­bo­ni­sie­rung

  • Heidelberg Materials France plant eine Umstrukturierung, in deren Rahmen die Werke in Beffes (Cher) und Villiers-au-Bouin (Indre-et-Loire) geschlossen werden sollen
  • Die Umstrukturierung resultiert aus einer stärkeren Ausrichtung auf CO₂-arme Produkte sowie einem deutlichen Rückgang des Zementabsatzes in Frankreich    
  • Heidelberg Materials investiert mehr als 400 Mio € in die Modernisierung seiner Werke und die Verringerung seines CO₂-Fußabdrucks in Frankreich

Im Zuge seiner ambitionierten Dekarbonisierungsstrategie plant Heidelberg Materials France eine Umstrukturierung, die zu einer Schließung der Werke in Beffes (Cher) und Villiers-au-Bouin (Indre-et-Loire) im Oktober 2025 führen soll. Hintergrund ist die verstärkte Ausrichtung des Zementportfolios auf CO₂-ärmere Produkte und die damit verbundene Produktion von Zementen mit einem geringeren Klinkeranteil, die den starken Fokus des Unternehmens auf Investitionen in die grüne Transformation unterstreicht. Gleichzeitig verzeichnet das Unternehmen einen deutlichen Absatzrückgang bei Zement aufgrund der konjunkturbedingt schwachen Baunachfrage in Frankreich. Für alle betroffenen Beschäftigten werden sozialverträgliche Lösungen gesucht, darunter auch Versetzungsangebote an andere Standorte innerhalb des Unternehmens in Frankreich. Dabei arbeitet Heidelberg Materials France eng mit seinen Sozialpartnern, lokalen Behörden und Regierungsstellen zusammen.

Verringerung des CO₂-Fußabdrucks in Frankreich

Heidelberg Materials hat im Jahr 2020 einen umfangreichen Investitionsplan in Höhe von mehr als 400 Mio € vorgestellt, um CO₂-Emissionen durch Modernisierungsmaßnahmen an den Standorten Airvault in Deux-Sèvres, Beaucaire in Gard, Bussac-Forêt in Charente-Maritime und Couvrot in Marne zu reduzieren. Ziel des Investitionsplans ist es, die Energieeffizienz zu verbessern, fossile Brennstoffe durch alternative Brennstoffe zu ersetzen und den Klinkeranteil im Zement an diesen Standorten weiter zu senken. Insgesamt sollen die CO₂-Emissionen um rund ein Drittel reduziert werden.

Das Unternehmen macht zudem große Fortschritte auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft in Frankreich. Mit einem Projekt zur Kreislaufwirtschaft im großtechnischen Maßstab namens CIRCO₂BETON® errichtet Heidelberg Materials France in seinem Steinbruch in Achères eine Großanlage zur selektiven Trennung, in der Altbeton zerkleinert und in Sand, Zuschlagstoffe und rezyklierten Betonstein (RCP) getrennt wird. Der hochwertige rezyklierte Sand und die Zuschlagstoffe werden für neuen Beton verwendet, während der RCP den CO₂-haltigen Ofenabgasen am Zementwerk in Ranville ausgesetzt und so karbonisiert wird.

CCUS-Projekte auf dem Weg zu Net Zero 

Auf der Suche nach tragfähigen Lösungen für unvermeidbare prozessbedingte CO₂-Emissionen arbeitet Heidelberg Materials France eng mit Projektpartnern zusammen, um den Einsatz von Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) zu beschleunigen. Erst kürzlich kündigte das Unternehmen sein größtes Modernisierungsprojekt in Frankreich am Standort Airvault an. Dort sollen konventionelle CO₂-Reduktionsmaßnahmen um Carbon Capture, Utilisation and Storage (CCUS)-Technologie ergänzt und eine Abscheidekapazität von ca. 1 Million Tonnen pro Jahr ermöglicht werden.

Ambitionierte globale Klimastrategie 

Heidelberg Materials verfolgt eine ambitionierte globale Klimastrategie und hat sich zum Ziel gesetzt, seine spezifischen Netto-CO₂-Emissionen pro Tonne zementartigem Material bis 2030 um 47 % gegenüber 1990 zu senken und bis 2030 50 % seines Umsatzes mit nachhaltigen Produkten zu erzielen, die entweder CO₂-arm oder zirkulär sind. Spätestens 2050 will Heidelberg Materials über sein gesamtes Produktportfolio hinweg CO₂-neutral sein und Netto-Null-Emissionen erreichen.

 

Christoph Beumelburg

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland