Nicht-recycelbare Kunststoffabfälle in Tansania

Heidelberg Materials und Cleanhub nehmen sich der Aufgabe an

In Daressalam, der am drittschnellsten wachsenden Stadt Afrikas, fällt täglich eine Menge Abfall an. Heidelberg Materials und Cleanhub nehmen sich zusammen den nicht-recycelbaren Kunststoffabfällen an und verwenden diese in der Zementproduktion.

Rund 4.500 Tonnen Abfall entstehen täglich in Daressalam. Nur 40 % dieser Abfälle werden bewirtschaftet und hauptsächlich auf Mülldeponien abgelagert. Die restlichen 60 % werden entweder verbrannt oder landen in Flüssen oder im Meer, was große gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Folgen hat.

Weniger nicht-recycelbare Kunststoffe mit Cleanhub

Cleanhub ermöglicht in Schwellenländern die Rückgewinnung von Kunststoffabfällen aus der Umwelt und bringt sie für nachhaltige und rentable Lösungen mit Abnehmern zusammen. Vollständige Transparenz und die Einhaltung höchster sozialer und ökologischer Standards werden durch die Tracking-App von Cleanhub gewährleistet. Die App liefert Informationen über die Person, Menge, Qualität und den Ort der zurückgewonnenen Kunststoffe. Durch die Zusammenarbeit mit Cleanhub können wir dem Abfall, der sonst im Wasser landet, verbrannt oder auf der Mülldeponie liegen würde, einen Wert geben.

Jedes Kilogramm Kunststoff, das das Cleanhub-Projekt durchläuft, bedeutet, dass ein Kilogramm Abfall aus der Umwelt in Tansania entfernt wird.

sagt Joel Tasche, Mitgründer von Cleanhub.

Gemeinsam mit unserer Tochtergesellschaft Tanzania Portland Cement Public Limited Company (TPCP) – dem größten Zementhersteller in Tansania – hat Cleanhub eine nachhaltige Lösung für die Verwendung von nicht wiederverwertbarem Kunststoff gefunden: Co-Processing in der Zementproduktion.

Wie funktioniert Co-Processing?

Co-Processing von Kunststoffabfällen in der Zementindustrie ist eine Kombination aus Materialrecycling und Energierückgewinnung, da die Asche in den Klinker aufgenommen wird. Die Materialien können umweltschonend in Zementöfen zurückgewonnen werden. Diese Öfen sind in den Schwellenländern bereits verfügbar. Es muss also nicht zuerst in die Abfallverbrennung investiert werden. Da die Abfälle Steinkohle, Braunkohle und Petrolkoks ersetzen können, werden auch die CO₂-Emissionen bei der Zementproduktion reduziert.

Wie können wir mit diesem Projekt etwas bewirken?

Jedes Jahr werden über 300 Millionen Tonnen Kunststoff produziert. Nur 9 % dieser Kunststoffe werden recycelt, 40 % landen auf Deponien und 14 % werden in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Der Rest wird nicht erfasst, was zu einer unkontrollierten Umweltverschmutzung führt, die die Lebensmittelsicherheit und -qualität sowie die Gesundheit gefährdet. Mit Co-Processing in lokalen Zementwerken haben wir eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Lösung für diese Herausforderung gefunden.

Wenn diese Herangehensweise hochskaliert werden kann und weitere Unterstützung erfährt, dann kann Co-Processing in der Zementindustrie beim Thema nicht-recycelbare Kunststoffabfälle einen Unterschied machen.

Durch die Zusammenarbeit mit Cleanhub kann TPCP Kosten senken und gleichzeitig den CO₂-Fußabdruck verringern.

sagt Alfonso Rodriguez, General Manager für Zentral- und Südostafrika.

Mit Co-Processing schützen wir die Umwelt und stellen uns dem Thema Umweltverschmutzung entgegen. Außerdem eröffnen wir neue Geschäftsmöglichkeiten, indem wir Zugang zu Abnehmern für nicht wiederverwertbare Kunststoffe schaffen und Anreize für die Abfallsammlung und -bewirtschaftung schaffen und diese vergüten.

Eine klare Win-Win-Situation für alle!

sagt Alfonso Rodriguez.

Deswegen plant Heidelberg Materials die Zusammenarbeit mit Cleanhub auf weitere Schwellenländer auszuweiten.

Gesammelter Kunststoffabfall fürs Recycling.

Von Kunststoff befreiter Strand.