Ad-hoc: Neubewertung des Vermögensportfolios bei HeidelbergCement

  • COVID-19-bedingte Neubewertung des Vermögensportfolios des HeidelbergCement-Konzerns führt zu Abschreibungen auf den Firmenwert (Goodwill) und andere Vermögensgegenstände von etwa 3,4 Mrd. EUR
  • Kurzfristige Maßnahmen aus Aktionsplan COPE zeigen Wirkung und kompensieren die Belastung durch die Absatzrückgänge in Q2 2020 teilweise
  • Langfristige Geschäftsaussichten weiter gut

Anlassbezogen aufgrund der COVID-19-Pandemie hat die HeidelbergCement AG im zweiten Quartal 2020 umfassend die Geschäftsaussichten aller wesentlichen lokalen Geschäftseinheiten des Konzerns überprüft und dabei die erwarteten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das Geschäft von HeidelbergCement berücksichtigt. Auf dieser Grundlage hat HeidelbergCement eine Überprüfung der Werthaltigkeit des Vermögensportfolios durchgeführt.

Die Prüfung führt zu einer Wertminderung von in der Konzernbilanz ausgewiesenen Firmenwerten (Goodwill) und Gegenständen des Sachanlagevermögens im Umfang von insgesamt etwa 3,4 Mrd. EUR vor Steuern. Die Wertminderung belastet das Ergebnis, führt aber nicht zu Liquiditätsabflüssen.

Gründe für die Wertminderungen sind insbesondere:

  1. Durch den Einfluss der Corona-Pandemie haben sich die ursprünglichen Geschäftserwartungen in die Zukunft verschoben und sind innerhalb des vorgegebenen Planungszeitraums gesunken.
  2. Konjunkturelle Sondereffekte in einzelnen Ländern, in denen HeidelbergCement aktiv ist (insbesondere in Großbritannien aufgrund des Austritts des Landes aus der Europäischen Union).
  3. Erhöhung der für Zwecke der Bewertung herangezogenen Marktrisikoprämie von 6% auf 7% auf Basis der erhöhten Kapitalkostenempfehlung durch das Institut der Wirtschaftsprüfer (IdW).

Regional betreffen die Wertminderungen vor allem Geschäftseinheiten in West- und Südeuropa (Großbritannien, Frankreich, Belgien, Niederlande, Italien und Spanien) mit rund 2,7 Mrd. EUR, Nordamerika mit rund 0,3 Mrd. EUR, Asien/Pazifik (Malaysia, Australien und Indonesien) mit rund 0,2 Mrd. EUR sowie Nord- und Osteuropa und Zentralasien (Kasachstan und Bulgarien) mit rund 0,1 Mrd. EUR.

Rund zwei Drittel der Wertminderungen betreffen das im Zuge der Hanson-Akquisition erworbene Vermögensportfolio, rund ein Fünftel das aus der Italcementi-Akquisition. Insgesamt entfallen rund die Hälfte der Wertminderungen auf Vermögensgegenstände in Großbritannien.

Die Wertminderung ist unabhängig von der kurzfristigen operativen Entwicklung des Unternehmens zu betrachten. Mit dem Aktionsplan COPE hat das Unternehmen bereits im Februar ein umfassendes Maßnahmenpaket gestartet, das den Fokus auf die Erhaltung der Liquidität und auf Kosteneinsparungen legt. HeidelbergCement geht davon aus, dass diese Maßnahmen bereits kurzfristig greifen und die Belastung durch die Absatzrückgänge im zweiten Quartal 2020 teilweise kompensieren.

Langfristig rechnet das Unternehmen weiterhin mit guten Geschäftsaussichten.

Über HeidelbergCement

HeidelbergCement ist einer der weltweit größten integrierten Hersteller von Baustoffen mit führenden Marktpositionen bei Zuschlagstoffen, Zement und Transportbeton. Der Konzern beschäftigt rund 55.000 Mitarbeiter an über 3.000 Standorten in über 50 Ländern.

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Christoph Beumelburg

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland