HeidelbergCement berichtet vorläufige Zahlen

HeidelbergCement berichtet vorläufige Zahlen für Q4 und Gesamtjahr 2015

Q4 2015:
  • Umsatzanstieg um 2% auf 3,4 Mrd €
  • Operatives Ergebnis vor Abschreibungen um 11% auf 696 Mio € verbessert
Gesamtjahr 2015:
  • Erfolgreichstes Jahr seit der Finanzkrise
  • Deutliche Steigerung des operativen Ergebnis bei stabilen Absatzzahlen
  • Umsatz steigt um 7% auf 13,5 Mrd €
  • Operatives Ergebnis vor Abschreibungen um 14% auf 2,6 Mrd € erhöht
  • Operative Marge um über 100 Basispunkte verbessert
  • Nettoverschuldung auf rund 5,3 Mrd € reduziert (dyn. Verschuldungsgrad ca. 2,0x)
Übernahme von Italcementi macht gute Fortschritte
  • Synergieziel auf 400 Mio € erhöht
  • Wettbewerbsbehörden in Indien, Kanada, Marokko und Kasachstan haben Genehmigung erteilt; Gespräche mit Federal Trade Commission (USA) und Europäischer Kommission laufen
  • Refinanzierungsbedarf auf unter 2 Mrd € reduziert
Erster Ausblick 2016:
  • Positive makroökonomische Entwicklung in Schlüsselmärkten:
    • Fortsetzung von Erholung und Wachstum in USA und Großbritannien
    • Niedriger Ölpreis unterstützt Markterholung in Europa
    • Steigende Nachfrage in Indonesien aufgrund von Infrastrukturprojekten
  • Deutliche Zunahme der globalen Risiken
    • Destabilisierung des Nahen Ostens
    • Unberechenbares Abkühlen der chinesischen Konjunktur, Ölpreisverfall, Auseinanderdriften der Zinspolitik in USA und EU
  • Umsetzung der Strategie für Wachstum und Wertsteigerung für Aktionäre
    • Abschluss der Übernahme von Italcementi
    • Kontinuierlicher Fokus auf operative Exzellenz und Margenverbesserung

HeidelbergCement hat heute vorläufige, nicht testierte Zahlen zu Absatz, Umsatz, operativem Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD) und operativem Ergebnis für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2015 vorgelegt.

Januar-DezemberOktober-Dezember
Mio €20142015%% l-f-l20142015%% l-f-l
Umsatz12.61413.4656,7%-0,2%3.3093.3892,4%-2,0%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)2.2882.61314,2%8,2%62569611,4%10,5%
in % des Umsatzes18,1%19,4%18,9%20,5%
Operatives Ergebnis1.5951.84615,7%9,9%44149913,1%13,0%
in % des Umsatzes12,6%13,7%13,3%14,7%
Absatz
(Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand81,881,1-0,9%-0,9%20,620,5-0,3%-0,3%
Zuschlagstoffe243,6249,22,3%2,3%62,863,30,6%1,3%
Transportbeton
(Mio m³)
36,636,70,3%-0,3%9,59,60,4%-0,5%
Asphalt9,39,1-2,0%-2,0%2,42,2-6,7%-6,7%

HeidelbergCement hat sein operatives Ergebnis in 2015 wie im Geschäftsbericht 2014 prognostiziert deutlich gesteigert. Wesentliche Treiber dieses Erfolgs waren unsere Programme zur Effizienz- und Margensteigerung, Preiserhöhungen in Schlüsselmärkten, die im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufigen Energiekosten sowie positive Wechselkurseffekte aus der Abschwächung des Euro.

„2015 war für HeidelbergCement das mit Abstand beste Jahr seit der Finanzkrise“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Scheifele. „Trotz der Eintrübung der weltweiten Konjunktur im Jahresverlauf konnten wir unser operatives Ergebnis wie prognostiziert deutlich steigern. Unsere konsequente Fokussierung auf Effizienz- und Margenverbesserung in den letzten Jahren, unsere vorteilhafte geografische Aufstellung und kontinuierliche Investitionen in Wachstum haben wesentlich dazu beigetragen.“

Vorläufige Konzernzahlen

Die Absatzzahlen für die Kernprodukte Zement und Transportbeton haben sich im Vergleich zum Vorjahr stabil entwickelt. Der Anstieg der Zementlieferungen in Nordamerika und Afrika konnte den Rückgang in Europa und Asien nahezu ausgleichen. Beim Transportbeton hat die positive Absatzentwicklung in Osteuropa, insbesondere in Polen und Georgien, sowie in Nordamerika den Rückgang in Asien überkompensiert. Die Zunahme des Zuschlagstoffabsatzes ist auf die positive Entwicklung in Nordamerika und Osteuropa zurückzuführen. Dank erfolgreicher Preiserhöhungen in wichtigen Märkten und unterstützt durch positive Währungseffekte hat sich der Umsatz um knapp 7 % auf 13,5  Mrd € erhöht. Der Wertverlust des Euro, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, dem britischen Pfund und einigen asiatischen Währungen, hat zu einer Steigerung des Umsatzes für das Gesamtjahr um 795 Mio € und des operativen Ergebnisses um 84 Mio € beigetragen. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen verbesserte sich um 14 % auf 2.613 (i.V.: 2.288) Mio € und das operative Ergebnis stieg um 16 % auf 1.846 (i.V.: 1.595) Mio €. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte konnte das operative Ergebnis vor und nach Abschreibungen um 8 % beziehungsweise knapp 10 % verbessert werden. Zu der positiven Ergebnisentwicklung haben neben Preiserhöhungen in wichtigen Kernmärkten und der erfolgreichen Umsetzung der Programme zur Effizienz- und Margenverbesserung auch leicht gesunkene Kosten für Brenn- und Treibstoffe beigetragen.

Im vierten Quartal profitierte der Baustoffabsatz vom milden Wetter und der dadurch verlängerten Bauperiode in Teilen Europas. Die Abschwächung des Euro im Vergleich zu anderen Währungen führte zudem zu einem leicht positiven Beitrag zum Umsatz und Ergebnis.

West- und Nordeuropa

Januar-Dezember

Oktober-Dezember
Mio €20142015%% l-f-l20142015%% l-f-l
Umsatz4.0124.1964,6%0,1%1.0211.0745,2%-0,6%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)56267219,7%17,3%15719222,5%25,8%
in % des Umsatzes14,0%16,0%15,4%17,9%
Operatives Ergebnis32943431,9%31,7%9613136,4%45,4%
Absatz
(Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand21,621,4-1,0%-1,1%5,35,40,8%1,1%
Zuschlagstoffe65,263,8-2,1%-2,3%16,415,3-6,3%-2,7%
Transportbeton
(Mio m³)
13,013,0-0,3%-1,1%3,43,3-2,9%-3,1%
Asphalt3,13,0-3,3%-3,3%0,80,7-8,8%-8,8%

Die Geschäftsentwicklung in West- und Nordeuropa profitierte 2015 von der weiteren Erholung der Baustoffnachfrage in Großbritannien, angetrieben vom privaten Wohnungsbau und großen Infrastrukturprojekten in London. Dagegen konnte die Absatzentwicklung in Deutschland das starke Vorjahresniveau nicht ganz erreichen. Ausschlaggebend dafür war unter anderem das im Vergleich zum Vorjahr kältere Winterwetter zu Jahresanfang und eine Abschwächung im Wirtschaftsbau. In Benelux haben sich die Bauaktivitäten stabilisiert. In Schweden profitierte der Zementabsatz von der gestiegenen Inlandsnachfrage, insbesondere im Wohnungsbau. Dagegen führte in Norwegen der niedrige Ölpreis zu einem leichten Rückgang der Geschäftstätigkeit. Der Rückgang der Zement- und Zuschlagstofflieferungen in West- und Nordeuropa ist im Wesentlichen auf rückläufige Exporte aus Nordeuropa zurückzuführen.

Im Gegensatz zum Absatz stieg der Umsatz an. Dazu beigetragen haben unter anderem erfolgreiche Preiserhöhungen, positive Währungseffekte aus der Abschwächung des Euro gegenüber dem britischen Pfund und die Bündelung unserer Betonprodukte-Aktivitäten in Nordeuropa mit der norwegischen KB Gruppen Kongswinger AS zur neuen Nordic Precast Group AB. Die deutliche Ergebnissteigerung wurde durch gesunkene Energiekosten unterstützt.

Osteuropa-Zentralasien

Januar-Dezember

Oktober-Dezember
Mio €20142015%% l-f-l20142015%% l-f-l
Umsatz1.1821.097-7,2%1,1%264248-6,1%1,8%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)230207-9,9%-4,4%414919,0%25,9%
in % des Umsatzes19,5%18,9%15,5%19,8%
Operatives Ergebnis129114-11,9%-8,8%162662,3%63,8%
Absatz
(Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand17,116,6-3,3%-3,3%3,93,90,1%0,1%
Zuschlagstoffe20,422,49,9%9,2%5,86,16,7%3,8%
Transportbeton
(Mio m³)
2,93,415,2%11,2%0,81,017,5%3,3%
Asphalt0,00,00,00,0

Im Konzerngebiet Osteuropa-Zentralasien war das Jahr 2015 von sehr unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. In Polen, der Tschechischen Republik und Rumänien begünstigte die wirtschaftliche Belebung die Bauaktivitäten. Dagegen belastete der Ukraine-Konflikt die ukrainische und russische Wirtschaft schwer und führte zu einem Nachfragerückgang. In Kasachstan war das Hochfahren der Produktion in unserem neuen Zementwerk ein wesentlicher Wachstumstreiber. Auf’s Jahr betrachtet konnte die in den meisten Ländern steigende Zementnachfrage den Rückgang in der Ukraine und Russland nicht ausgleichen. Der Absatz von Zuschlagstoffen und Transportbeton hat sich hingegen erfreulich erhöht.

Der Umsatz in Osteuropa-Zentralasien sank wegen deutlich negativer Wechselkurseffekte aus der Abwertung der Währungen der Ukraine, Russlands, Georgiens und Kasachstans gegenüber dem Euro. Sinkende Preise aufgrund von Preisdruck durch Importe belasteten zudem das operative Ergebnis.

Nordamerika

Januar-Dezember

Oktober-Dezember
Mio €20142015%% l-f-l20142015%% l-f-l
Umsatz3.0493.74622,9%6,7%80094318,0%9,6%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)61082935,9%19,5%16121432,9%25,0%
in % des Umsatzes20,0%22,1%20,1%22,7%
Operatives Ergebnis41258341,3%25,9%10714737,2%31,6%
Absatz
(Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand12,112,31,9%1,9%2,93,04,6%4,6%
Zuschlagstoffe110,5116,65,5%5,5%28,429,95,5%5,6%
Transportbeton
(Mio m³)
6,36,42,7%2,7%1,51,66,2%8,5%
Asphalt3,63,73,5%3,5%0,90,94,2%4,2%

In Nordamerika setzte sich die Erholung der Baustoffnachfrage fort, angetrieben insbesondere durch die anhaltende wirtschaftliche Erholung, sinkende Arbeitslosenzahlen und den gestiegenen Wohnungsbau. Besonders kräftig legten die Baustofflieferungen im Norden der USA zu. Während sich die Absatzzahlen in der Region West ebenfalls erfreulich entwickelten, stagnierte das Wachstum im Süden, unter anderem aufgrund schlechter Wetterbedingungen. 2015 war das Jahr mit den höchsten Niederschlägen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1895. In Kanada konnte der Absatzrückgang in den Prärieprovinzen aufgrund der rückläufigen Ölförderprojekte durch Zugewinne in den Regionen Vancouver und Seattle teilweise ausgeglichen werden.

Absatzwachstum und erfolgreich durchgeführte Preiserhöhungen haben zu einem spürbaren Anstieg von Umsatz und operativem Ergebnis geführt. Weiter verstärkt wurde dieser Anstieg durch den deutlichen Wertgewinn des US-Dollar gegenüber dem Euro.

Der positive Trend bei Absatz, Umsatz und Ergebnis hat sich im vierten Quartal fortgesetzt.

Asien-Pazifik

Januar-DezemberOktober-Dezember
Mio €20142015%% l-f-l20142015%% l-f-l
Umsatz2.8182.775-1,5%-5,6%785716-8,8%-8,9%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)743719-3,2%-8,1%221188-14,8%-16,1%
in % des Umsatzes26,4%25,9%28,2%26,3%
Operatives Ergebnis623588-5,6%-10,6%189155-17,8%-19,2%
Absatz
(Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand24,623,5-4,5%-4,5%6,96,5-5,5%-5,5%
Zuschlagstoffe37,736,0-4,6%-4,3%9,89,1-7,0%-7,8%
Transportbeton
(Mio m³)
11,410,9-4,3%-4,3%3,02,9-4,9%-4,9%
Asphalt2,32,0-9,7%-9,7%0,60,5-22,1%-22,1%

Das Wirtschaftswachstum hat sich im Konzerngebiet Asien-Pazifik deutlich abgekühlt. In Indonesien führten Verzögerungen bei Infrastrukturprogrammen zu einer schwachen Nachfrageentwicklung und zu Preisdruck aufgrund von Überkapazitäten. Der Absatz von Zement und Transportbeton war aufgrund der margenorientierten Preispolitik unserer Tochtergesellschaft Indocement rückläufig. In Malaysia ist die Nachfrage nach Zuschlagstoffen und Transportbeton nach Abschluss von Großprojekten gesunken. In Australien konnte der Baustoffabsatz trotz rückläufiger Minen- und Infrastrukturprojekte gesteigert werden. Das Absatzwachstum in Australien, Bangladesh und Indien konnte dagegen den Rückgang in Indonesien und Malaysia nicht ausgleichen.

Als Folge des rückläufigen Absatzes und des Preisdrucks sanken auch Umsatz und operatives Ergebnis im Konzerngebiet Asien-Pazifik. Der Rückgang wurde teilweise durch positive Währungsgewinne aufgrund der Abwertung des Euro gegenüber einigen asiatischen Währungen kompensiert. Trotz Preisdruck und Kosteninflation konnte die operative Marge mit Hilfe von konsequenten Sparmaßnahmen nahezu stabilisiert werden.

Afrika-Mittelmeerraum

Januar-Dezember

Oktober-Dezember
Mio €20142015%% l-f-l20142015%% l-f-l
Umsatz9101.00810,8%11,4%2312445,8%5,6%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)21326022,5%23,9%556822,8%29,9%
in % des Umsatzes23,4%25,8%23,8%27,9%
Operatives Ergebnis18421617,8%19,8%465722,9%32,0%
Absatz
(Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand6,47,415,3%16,1%1,61,811,6%11,6%
Zuschlagstoffe10,811,12,6%3,7%2,72,96,9%6,9%
Transportbeton
(Mio m³)
3,03,00,9%0,9%0,70,86,4%6,4%
Asphalt0,40,42,7%2,7%0,10,18,1%8,1%

Die positive Nachfrageentwicklung in Afrika hat sich 2015 weiter fortgesetzt. Dank Kapazitätserweiterungen in Togo und Burkina Faso konnte die Zement- und Klinkerproduktion weiter gesteigert werden. Eine der wenigen Ausnahmen war Ghana, wo der Absatz aufgrund der negativen Auswirkungen des Ölpreisverfalls auf die Wirtschaft zurückging. Insgesamt haben Wettbewerb und Preisdruck in den Ländern südlich der Sahara zugenommen.

Aufgrund des Absatzwachstums in allen Geschäftsbereichen ist auch der Umsatz im Konzerngebiet Afrika-Mittelmeerraum gestiegen. Das operative Ergebnis und die Margen haben sich deutlich verbessert. Der Preisdruck konnte durch rückläufige Kosten für Klinkerimporte und Effizienzsteigerungen, insbesondere durch die Inbetriebnahme des neuen Werks in Togo, ausgeglichen werden.

Übernahme von Italcementi macht gute Fortschritte

Die Bewertung der potenziellen Synergien wurde Anfang 2016 vorläufig abgeschlossen. Auf Basis zusätzlich identifizierter Potenziale in einer Vielzahl von Bereichen konnte das Synergieziel noch einmal deutlich von 300 Mio € auf 400 Mio € angehoben werden. Darin enthalten sind positive Effekte aus Finanzierungskosten und Steuern.

Die Finanzierung der Übernahme macht ebenfalls Fortschritte. Der Refinanzierungsbedarf am Anleihemarkt konnte nach der erfolgreichen Emission von Schuldscheindarlehen in der Höhe von 645 Mio € im Januar 2016 auf unter 2 Mrd € reduziert werden. Für die Finanzierung der Übernahme steht weiterhin eine Brückenfinanzierung von jetzt 2,7 Mrd € zur Verfügung.

Mittlerweile liegen die Freigaben der Wettbewerbsbehörden in Indien, Kanada, Marokko und Kasachstan vor. Die Gespräche mit den Wettbewerbsbehörden in den USA und in Europa dauern aktuell noch an. HeidelbergCement erwartet den Abschluss des 45%-Anteilskaufs im ersten Halbjahr 2016.

Erster Ausblick 2016

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seiner Prognose vom Januar 2016 einen leichten Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums von 3,1 % im Jahr 2015 auf 3,4 % im Jahr 2016. Treiber dieser Entwicklung sind einerseits das anhaltende Wachstum in den USA und die fortgesetzte konjunkturelle Erholung in der Eurozone. Andererseits soll sich auch das Wachstum der Schwellenländer trotz einer weiteren konjunkturellen Abkühlung in China wieder beschleunigen. Insbesondere für die Länder im Nahen Osten und in Afrika südlich der Sahara wird mit höheren Wachstumsraten gerechnet.

Die globalen Risiken haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Dies betrifft sowohl geopolitische als auch makroökonomische Risiken. Zu den geopolitischen Risiken zählen insbesondere die Konflikte im Nahen Osten und im Osten der Ukraine. Bei den makroökonomischen Risiken sind vor allem die unberechenbaren Folgen der Abkühlung der chinesischen Wirtschaft, die Auswirkung des Ölpreisverfalls auf ölproduzierende Länder sowie die Verwerfungen durch das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen Zinspolitik zu nennen.

In Nordamerika erwartet HeidelbergCement im Einklang mit dem IWF eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung und damit eine weitere Zunahme der Nachfrage nach Baustoffen. In West- und Nordeuropa wird eine positive Marktentwicklung erwartet. Diese basiert auf der fortgesetzten Erholung in Großbritannien, der weiterhin robusten Konjunktur in Deutschland und einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in Nordeuropa und Benelux. In Osteuropa rechnen wir mit einer steigenden Nachfrage nach Baustoffen unter anderem aufgrund des EU-Infrastrukturprogramms. Die Krise im Osten der Ukraine beeinträchtigt weiterhin Absatz und Ergebnis des Landes. Die wirtschaftliche Lage in Russland und Kasachstan bleibt wegen des niedrigen Ölpreises schwierig. In den Märkten Afrikas erwarten wir neben einer Fortsetzung des Nachfragewachstums auch einen Anstieg des Wettbewerbs. In Asien rechnet HeidelbergCement insgesamt mit einer Belebung der Nachfrage, insbesondere aufgrund steigender Infrastrukturinvestitionen in Indonesien. Für China wird allerdings ein weiterer Nachfragerückgang und ein Anstieg der Überkapazitäten erwartet. Die Auswirkungen auf die Exportvolumen sind allerdings begrenzt, da ein Großteil der chinesischen Kapazitäten im Landesinneren liegt.

„In Anbetracht des insgesamt positiven Ausblicks für die Weltwirtschaft und unserer vorteilhaften geografischen Aufstellung blicken wir zuversichtlich in die Zukunft“, sagt Dr. Bernd Scheifele. „Gleichzeitig sind wir uns der gestiegenen geopolitischen Risiken bewusst, deren mögliche Auswirkungen Stand heute nur schwer abzuschätzen sind. HeidelbergCement ist sehr gut gerüstet, um die neuen strategischen Prioritäten – Wachstum und Wertschaffung für die Aktionäre – über die kommenden Jahre zu verfolgen. Unser Fokus liegt im laufenden Jahr auf dem erfolgreichen Abschluss der Übernahme von Italcementi. Dabei werden wir besonders darauf achten, dass wir nach erfolgreicher Übernahme unseren Verschuldungsgrad zum Jahresende wieder in unseren Zielkorridor absenken und die Hebung der Synergiepotenziale zügig angehen. Unsere Programme zur Effizienz- und Margensteigerung werden auch 2016 konsequent fortgesetzt. Ziel ist die fortlaufende Verbesserung der kommerziellen und operativen Arbeitsprozesse in den Bereichen Zement („CIP – Continuous Improvement Program“), Zuschlagstoffe („Aggregates CI“) sowie Logistik („LEO“).“

„Wir werden auch 2016 von der wirtschaftlichen Entwicklung in den Industriestaaten profitieren, insbesondere in Nordamerika und Großbritannien“, fährt Dr. Bernd Scheifele fort. „Mit unserer starken Aufstellung bei Rohstoffreserven und Betriebsstätten an attraktiven Standorten, der einzigartigen vertikalen Integration und unserem exzellenten Produktportfolio sehen wir uns gut für die Chancen und Herausforderungen des Jahres 2016 gerüstet.“


Der vollständige Konzernabschluss von HeidelbergCement inklusive Unternehmensausblick wird am 17. März 2016 veröffentlicht.

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Christoph Beumelburg

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland