HeidelbergCement veröffentlicht Q2 2014 Ergebnisse

HeidelbergCement steigert Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal auf vergleichbarer Basis

Highlights Q2 2014 und Ausblick:

  • Starke operative Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr:
    • Absatz in allen Geschäftsbereichen erhöht
    • Konzernumsatz stabil bei 3,6 Mrd € (auf vgl. Basis1) + 8 %)
    • Operatives Ergebnis trotz negativer Wechselkurseffekte leicht verbessert auf 516 Mio € (auf vgl. Basis1) +12 %)
  • Ergebnis je Aktie 1,24 EUR (Vorjahr: 1,96 EUR, davon 0,99 EUR aus Einmaleffekt)
  • Operativer Cashflow deutlich verbessert und Nettoverschuldung reduziert
  • Ausblick für 2014 bestätigt:
    • Positiver Ausblick für Weltwirtschaft aufgrund Erholung der reifen Märkte in Nordamerika und Nordeuropa, insbesondere USA und GB
    • Absatzwachstum bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton
    • Steigerung von Umsatz, operativem Ergebnis und Jahresüberschuss auf vergleichbarer Basis

Überblick Januar bis Juni 2014

Überblick Januar bis JuniJanuar-JuniApril-Juni
Mio €2013*)2014Verände- rungauf vgl. Basis1)2013*)2014Verände- rungauf vgl. Basis1)
Absatz
Zement (Mio t)37.25139.7597%8%21.35522.2804%5%
Zuschlagstoffe (Mio t)101.987108.6146%5%62.14064.2843%2%
Transportbeton (Mio cbm)16.38817.2455%6%9.4559.5381%1%
Asphalt (Mio t)3.2703.83117%7%2.0782.30311%2%
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse6.1876.3182%11%3.5853.5680%8%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen9089282%15%710699-2%8%
  in % der Umsatzerlöse14,7%14,7%19,8%19,6%
Operatives Ergebnis5245668%28%5155160%12%
Ergebnis vor Steuern20427635%3683803%
Überschuss der Periode2)241182-24%428290-32%
Ergebnis je Aktie in € (IAS 33)3)0,710,46-35%1,961,24-37%
Kapitalflussrechnung und Bilanz
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit-2867736364393329
Zahlungswirksame Investitionen-711-436275-297-180117
Nettoverschuldung4)8.0458.016-27

* Werte wurden angepasst aufgrund der retrospektiven Anwendung von IFRS 10 und 11
1) Auf vergleichbarer Basis: ohne Berücksichtigung von Währungs- und Konsolidierungseffekten
2) Werte 2013 beinhalten positive Einmaleffekte aus der Bildung von Forderungen gegenüber Erstversicherern und der Aktivierung latenter Steuern in Höhe von insgesamt 186 Mio € in Zusammenhang mit den Hanson-Asbest-Klagen
3) Den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen
4) Ohne andienbare Minderheiten

Q2 Baustoffabsatz profitiert von der Erholung in Nordamerika, Großbritannien und Osteuropa sowie dem Wachstum in Asien

Die fortgesetzte Erholung der Märkte in Nordamerika, Großbritannien und Osteuropa sowie das anhaltende Wachstum in den Schwellenländern haben sich günstig auf den Absatz von HeidelbergCement ausgewirkt. In allen Geschäftsbereichen konnten die Absatzzahlen gesteigert werden.

Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerns nahm im zweiten Quartal um 4 % auf 22,3 (i.V.: 21,4) Mio t zu. Am stärksten war der Zuwachs im Konzerngebiet Osteuropa-Zentralasien, gefolgt von Nordamerika und Asien-Pazifik. Der Zementabsatz in West- und Nordeuropa war nahezu stabil. Die Erholung des Bausektors in Großbritannien setzte sich fort und führte zu einem deutlichen Anstieg der Zementnachfrage. In den anderen Ländern des Konzerngebiets lag der Zementabsatz leicht unter dem Vorjahresquartal aufgrund von Vorzieheffekten im Bau infolge des milden Winterwetters im ersten Quartal und einer geringeren Anzahl an Arbeitstagen. Im Konzerngebiet Afrika-Mittelmeerraum sank der Absatz wegen des Verkaufs unserer Aktivitäten in Gabun und eines im Vorjahresquartal einmalig abgewickelten Exportauftrags. Das Produktionsvolumen konnte in den übrigen Ländern hingegen um 6 % gesteigert werden. Bereinigt um Konsolidierungseffekte stieg der Zementabsatz im Konzern um 5 %.

Die Zuschlagstofflieferungen verzeichneten mit 64,3 (i.V.: 62,1) Mio t einen Anstieg um 3 % (bereinigt um Konsolidierungseffekte +2 %). Dazu beigetragen haben insbesondere höhere Absatzmengen in den Konzerngebieten Nordamerika, Osteuropa-Zentralasien und Asien-Pazifik sowie in Großbritannien. Die Transportbetonlieferungen legten leicht um 1 % auf 9,5 (i.V.: 9,5) Mio cbm zu. Wesentliche Wachstumstreiber waren die Märkte in Australien und Nordamerika.

Im ersten Halbjahr nahm der Zement- und Klinkerabsatz um 7 % auf 39,8 (i.V.: 37,3) Mio t zu. Die Zuschlagstofflieferungen stiegen um 6 % auf 108,6 (i.V.: 102,0) Mio t und die Transportbetonlieferungen legten um 5 % auf 17,2 (i.V.: 16,4) Mio cbm zu. Der Asphaltabsatz erhöhte sich um 17 % auf 3,8 (i.V.: 3,3) Mio t.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Der Konzernumsatz blieb im zweiten Quartal nahezu stabil bei 3.568 (i.V.: 3.585) Mio €. Die Abschwächung zahlreicher Währungen gegenüber dem Euro seit Mitte letzten Jahres wirkte sich auch im zweiten Quartal negativ auf Umsatz und operatives Ergebnis aus. Der Umsatz wurde durch Translationseffekte um 261 Mio €, das operative Ergebnis vor Abschreibungen um 67 Mio € und das operative Ergebnis um 56 Mio € beeinträchtigt. Ohne Berücksichtigung von Währungs- und den im zweiten Quartal vernachlässigbaren Konsolidierungseffekten konnte der Umsatz um 8 % gesteigert werden. Dabei verzeichneten alle Konzerngebiete einen Anstieg. Maßgeblich waren hier insbesondere Absatzsteigerungen bei unseren Kernprodukten sowie erfolgreich durchgeführte Preiserhöhungen in wichtigen Märkten.

Nominal sank das operative Ergebnis vor Abschreibungen geringfügig auf 699 (i.V.: 710) Mio € während das operative Ergebnis leicht auf 516 (i.V.: 515) Mio € anstieg. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte konnten das operative Ergebnis vor Abschreibungen um 8 % und das operative Ergebnis deutlich um 12 % verbessert werden. Erfolgreiche Preiserhöhungen und rückläufige Energie- und Rohstoffkosten haben zu der Ergebnissteigerung beigetragen.

„HeidelbergCement hat die positive operative Entwicklung der letzten Quartale fortgesetzt“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Scheifele. „Umsatz und Ergebnis konnten auf vergleichbarer Basis weiter verbessert werden. Striktes Kostenmanagement, erfolgreiche Preiserhöhungen in wichtigen Märkten und nicht zuletzt unsere vorteilhafte geografische Aufstellung haben zu diesem Erfolg beigetragen. Zudem sind wir dank unseres disziplinierten Finanzmanagements wieder zurück auf Kurs beim Schuldenabbau. Die negativen Wechselkurseffekte, die uns insbesondere im zweiten Quartal belastet haben, sollten im zweiten Halbjahr abnehmen.“

Das zusätzliche ordentliche Ergebnis des zweiten Quartals verbesserte sich leicht auf 1 (i.V.: -15) Mio €. Das Finanzergebnis verschlechterte sich leicht um 4 Mio € auf -147 (i.V.: -143) Mio €. Die Nettozinsaufwendungen konnten zwar um 10 Mio € gesenkt werden, dies war jedoch nicht ausreichend, um Währungsverluste und ein rückläufiges sonstiges Finanzergebnis auszugleichen. Das Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen verbesserte sich um 3 % auf 380 (i.V.: 368) Mio €.

Die Steueraufwendungen im zweiten Quartal 2014 waren mit 88 (i.V.: 36) Mio € um 52 Mio € höher als im Vorjahr. Das niedrige Niveau des Vorjahresquartals beruht im Wesentlichen auf der Aktivierung latenter Steuern aus Verlustvorträgen. Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen sank von 96 Mio € im zweiten Quartal 2013 auf -2 Mio € im Berichtsquartal. Im Vorjahresquartal konnten Forderungen gegen Erstversicherer in Zusammenhang mit den Hanson-Asbestklagen erfolgswirksam gebildet und im Nachgang dazu die bereits erwähnten latenten Steuern aktiviert werden. Insgesamt ergab sich daraus ein einmaliger Ergebnisbeitrag von rund 186 Mio € für den Überschuss der Periode und den Anteil der Gruppe im Vorjahresquartal oder 0,99 € je Aktie.

Als Folge sank der Konzernüberschuss im zweiten Quartal 2014 um 32 % auf 290 (i.V.: 428) Mio € und der Anteil der Gruppe um 37 % auf 233 (i.V.: 368) Mio €. Das Ergebnis je Aktie sank entsprechend auf 1,24 (i.V.: 1,96) €. Ohne Berücksichtigung des Einmaleffekts im Vorjahr haben sich Überschuss und Anteil der Gruppe sowie Gewinn je Aktie hingegen verbessert.

Im ersten Halbjahr nahm der Konzernumsatz trotz negativer Wechselkurseffekte von 482 Mio € um 2 % auf 6.318 (i.V.: 6.187) Mio € zu. Auf vergleichbarer Basis stieg der Umsatz deutlich um 11 %. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen verbesserte sich um 2 % auf 928 (i.V.: 908) Mio €; das operative Ergebnis stieg um 8 % auf 566 (i.V.: 524) Mio €. Ohne Berücksichtigung von negativen Währungseffekten und vernachlässigbaren Konsolidierungseffekten nahmen das operative Ergebnis vor Abschreibungen stark um 15 % und das operative Ergebnis sogar um 28 % zu. Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen sank auf -3 Mio € (i.V.: 96 Mio €) aufgrund des Vorjahresertrags im Zusammenhang mit der Absenkung der Risikoposition in Bezug auf die Hanson-Asbestklagen in den USA. Das anderen Gesellschaftern zustehende Ergebnis sank auf 96 (i.V.: 108) Mio €. Der Anteil der Gruppe reduzierte sich aufgrund des oben bereits erwähnten Einmaleffekts im Vorjahr auf 87 (i.V.: 133) Mio €, stieg aber auf vergleichbarer Basis deutlich an.

Die Mitarbeiterzahl von HeidelbergCement lag Ende des ersten Halbjahres 2014 nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr bei 50.884 (i.V.: 50.869). In den vergangenen zwölf Monaten waren zwei gegenläufige Entwicklungen zu verzeichnen: Einerseits wurden rund 300 Stellen in einigen osteuropäischen Ländern, in Benelux und Indien im Zuge von Effizienzsteigerungen in Vertrieb und Verwaltung sowie Standortoptimierungen abgebaut. Weiterhin reduzierte sich die Mitarbeiterzahl um rund 1.400 Beschäftigte durch den Verkauf des Zementmahlwerks Raigad in Indien, des russischen Zuschlagstoffunternehmens OAO Voronezhskoe Rudoupravlenije und unserer Beteiligung an dem Zementunternehmen Cimgabon S.A. in Gabun sowie aufgrund weiterer Portfoliooptimierungen. Andererseits haben wir rund 700 neue Mitarbeiter in Wachstumsmärkten, wie Indonesien und Zentralasien, eingestellt. Über 900 Beschäftigte kamen aufgrund der guten Nachfrageentwicklung in Großbritannien, Deutschland, Nordamerika und Australien hinzu. Darüber hinaus erhöhte sich unsere Mitarbeiterzahl durch die im Januar 2014 durchgeführte Anteilsaufstockung bei der bisher At-Equity-bilanzierten Cimescaut-Gruppe, Belgien, um rund 100 Beschäftigte.

Diszipliniertes Management von Cashflow und Umlaufvermögen – Nettoverschuldung reduziert

Der operative Cashflow des zweiten Quartals verbesserte sich deutlich von rund 64 Mio € auf 393 Mio €. Diese Entwicklung ist unter anderem auf die gute operative Leistung und die kontinuierliche Disziplin beim Management des Nettoumlaufvermögens zurückzuführen. Die Bindung des durchschnittlichen Nettoumlaufvermögens (Days Working Capital) konnte weiter optimiert und damit auf einen Rekordstand von 42 Tagen gesenkt werden. Darüber hinaus wurde im zweiten Quartal des Vorjahres die Kartellstrafe in Höhe von 161 Mio € vollständig bezahlt. Die Nettoverschuldung belief sich zum Ende des zweiten Quartals auf 8,0 Mrd € und lag damit um rund 27 Mio € unter dem Niveau am Ende des Vorjahresquartals. Am Jahresende 2013 lag die Nettoverschuldung noch rund 0,5 Mrd € über dem Vorjahreswert. Die relative Absenkung ist eine Folge des verbesserten operativen Cashflows und der hohen Investitionsdisziplin. Die zahlungswirksamen Investitionen lagen mit 180 Mio € deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals von 297 Mio €. 2013 hatte HeidelbergCement im Rahmen strategisch sinnvoller Akquisitionen mit niedrigem Risikoprofil die Anteile am russischen Zementproduzenten CJSC Construction Materials in Baschkortostan von 51 % auf 100 % und am britischen Baustoffproduzenten Midland Quarry Products (MQP) von 50 % auf 100 % erhöht.

Der Verschuldungsgrad (Gearing) lag zum Ende des zweiten Quartals bei 63,4 % (i.V.: 60,9 %) und das Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis vor Abschreibungen bei 3,4x. Die Liquiditätsreserve belief sich nahezu unverändert auf 4,1 Mrd €.

Initiativen zur Margenverbesserung „PERFORM“, „CLIMB Commercial“ und „LEO“ laufen nach Plan – Continuous Improvement Program (CIP) gestartet

Die zur Margenverbesserung gestarteten Projekte „PERFORM“ für Zement, „CLIMB Commercial“ für Zuschlagstoffe und „LEO“ zur Senkung der Logistikkosten laufen nach Plan und haben zur Margenverbesserung im zweiten Quartal beigetragen.

Im Juni startete HeidelbergCement das Programm CIP (Continuous Improvement Program) zur fortlaufenden Verbesserung von Arbeitsprozessen in der Zementproduktion. Das neue Programm soll in 65 Zementwerken weltweit einen systematischen Ansatz einführen, um Ideen der Mitarbeiter zu generieren, sie zu priorisieren und umzusetzen. Durch Prozessverbesserungen sollen mindestens 120 Mio € an nachhaltigen Ergebnisverbesserungen bis Ende 2017 erzielt werden.

Gezielter Ausbau der Marktstellung in Wachstumsmärkten

Im zweiten Quartal hat HeidelbergCement den vorläufigen Produktionsbetrieb an seinem neuen, integrierten Zementwerk in Shetpe, Kasachstan, aufgenommen. Die offizielle Inbetriebnahme des Standortes mit einer Kapazität von 0,8 Mio t pro Jahr soll in der zweiten Jahreshälfte erfolgen. Die neue Vertikalmühle am Standort Citeureup in Indonesien mit einer Kapazität von 1,9 Mio t hat ebenfalls den Produktionsbetrieb aufgenommen. In der zweiten Jahreshälfte plant HeidelbergCement den Produktionsbeginn und die Inbetriebnahme weiterer Produktionskapazitäten, unter anderem des Klinkerwerks in Togo mit einer Kapazität von 1,5 Mio t pro Jahr und der Zementmühlen in Ghana (0,8 Mio t pro Jahr), Tansania (0,7 Mio t pro Jahr) und Burkina Faso (0,7 Mio t pro Jahr). Der Ausbau der Kapazitäten erlaubt es HeidelbergCement, die wachsenden Märkte in wichtigen Küstenstädten zu bedienen und so den Wettbewerbsvorsprung in Westafrika zu sichern.

Ausblick für 2014 bestätigt

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seiner jüngsten Prognose die Wachstumsraten für die Weltwirtschaft noch einmal leicht gesenkt, geht aber weiterhin von einer Beschleunigung des Wirtschaftswachstums im Vergleich zum Vorjahr aus. Die Verlangsamung ist allein auf eine schwächere Entwicklung in den Schwellenländern und die Auswirkungen des strengen Winters im ersten Quartal in den USA zurückzuführen. Für die reifen Märkte wurden die Wachstumsraten zum Teil weiter erhöht, z.B. für Deutschland und Großbritannien. Es bestehen allerdings weiterhin Risiken für die Entwicklung der Weltwirtschaft aus den notwendigen Haushaltskonsolidierungen in den Industrieländern und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Schwellenländer. Die Reduzierung des Anleihekaufprogramms (Tapering) durch die amerikanische Notenbank (Federal Reserve) hatte in den letzten 12 Monaten zu Kapitalabflüssen und Wechselkursanpassungen geführt. Darüber hinaus bestehen Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung aufgrund der politischen Spannungen im Nahen Osten und in der Ukraine.

In Nordamerika erwartet HeidelbergCement eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung und damit eine weitere Zunahme der Baustoffnachfrage. Dabei tragen neben dem Wohnungsbau auch zunehmend Wirtschafts- und Infrastrukturbau zum Wachstum bei. In Osteuropa wird nach der Schwächephase 2013 mit einer Marktstabilisierung gerechnet. Polen profitiert als erstes Land in diesem Konzerngebiet von einer einsetzenden Erholung. In Zentralasien gehen wir von einem weiteren Anstieg der Baustoffnachfrage aus. Die Krise in der Ukraine hat bisher keine wesentlichen Auswirkungen auf das operative Geschäft in der Ukraine und in Russland, jedoch haben die Währungen beider Länder seit Beginn der Krise deutlich an Wert gegenüber dem Euro verloren. In West- und Nordeuropa wird in allen Ländern eine positive Marktentwicklung erwartet. Diese basiert auf der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und Nordeuropa sowie einer Erholung in Großbritannien und Benelux. In den Märkten Asiens und Afrikas rechnet das Unternehmen unverändert mit einem anhaltenden Nachfragewachstum. Aufgrund der positiven Nachfrageentwicklung und der Inbetriebnahme neuer Kapazitäten geht HeidelbergCement insgesamt von steigenden Absatzzahlen für die Kernprodukte Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton aus. Die negative Auswirkung von Wechselkurseffekten auf Umsatz und Ergebnis sollte im zweiten Halbjahr aufgrund von Basiseffekten spürbar nachlassen.

Auf der Kostenseite erwartet das Unternehmen eine leichte bis moderate Steigerung der Kostenbasis für Energie, Rohstoffe und Personal. Ziel ist es, diesen Anstieg durch geeignete Maßnahmen auszugleichen und darüber hinaus die Margen in den Bereichen Zement und Zuschlagstoffe weiter in Richtung Vorkrisenniveau zu verbessern. Zu diesem Zweck wird HeidelbergCement die beiden Preisinitiativen „PERFORM“ für den Zementbereich in den USA und Europa sowie „CLIMB Commercial“ für den Zuschlagstoffbereich unverändert fortsetzen. Ein Schwerpunkt wird 2014 darüber hinaus sein, die in den vergangenen Jahren mit „OPEX“ und „CLIMB“ erzielten Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen bei Zement und Zuschlagstoffen nicht nur nachhaltig zu sichern, sondern kontinuierlich weiter zu steigern. Zu diesem Zweck wurde für den Zementbereich das CIP (Continuous Improvement Program) gestartet. Außerdem soll die Logistik mit dem Programm „LEO“ optimiert werden, um in den nächsten Jahren Kostensenkungen in Höhe von 150 Mio € zu erreichen. Für das Jahr 2014 erwartet HeidelbergCement trotz einer höheren Nettoverschuldung am Jahresanfang einen leichten Rückgang der Finanzierungskosten aufgrund der verbesserten Finanzierungsstruktur.

Auf Basis dieser Annahmen hat sich der Vorstand das Ziel gesetzt, Umsatz, operatives Ergebnis und Jahresüberschuss auf vergleichbarer Basis, das heißt vor Wechselkurs-, Konsolidierungs- und Einmaleffekten, im Jahr 2014 weiter zu steigern.

„In Anbetracht der positiven Entwicklung im zweiten Quartal bestätigen wir unseren Ergebnisausblick für das Jahr 2014“, erklärt Dr. Bernd Scheifele. „Wir verfolgen unverändert das Ziel, unsere Finanzkennzahlen zu verbessern, um uns für eine Bonitätsbewertung im Investment-Grade-Bereich zu qualifizieren. Dazu werden wir weiterhin strikte Ausgabendisziplin wahren und uns verstärkt auf den Verkauf des Geschäftsbereichs Bauprodukte in Großbritannien, den USA und Ostkanada sowie anderer Vermögenswerte, die nicht zum Kerngeschäft gehören, konzentrieren. Gleichzeitig werden wir unsere erfolgreiche Strategie des gezielten Ausbaus der Zementkapazitäten in Wachstumsmärkten fortführen. Unsere bestehenden Programme zur Margenverbesserung werden wir unvermindert fortsetzen und gleichzeitig mit dem Continuous Improvement Program (CIP) neue Ideen unserer Mitarbeiter für die Verbesserung unserer Geschäftsprozesse erfassen und umsetzen.“

„Wir werden 2014 weiterhin von der wirtschaftlichen Entwicklung in den Industriestaaten profitieren, insbesondere in Nordamerika, Großbritannien, Deutschland und Nordeuropa“, fährt Dr. Bernd Scheifele fort. „In diesen Ländern erzielen wir fast 50 % unseres Umsatzes. Darüber hinaus verbessern wir unsere Marktposition in Wachstumsmärkten durch die Inbetriebnahme moderner Produktionsanlagen. In Kombination mit unserer hohen operativen Effizienz sehen wir uns gut gerüstet, um von dem sich beschleunigenden Wirtschaftswachstum im Interesse unserer Aktionäre überproportional zu profitieren.“

Mio €Januar-JuniApril-Juni
2013*)2014Veränderung2013*)2014Veränderung
Umsatzerlöse6.187 6.318 2 % 3.585 3.568 0 % 
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen908 928 2 % 710 699 -2 % 
in % der Umsatzerlöse14,7%14,7%19,8%19,6%
Abschreibungen-384 -361 6 % -196 -183 6 % 
Operatives Ergebnis524 566 8 % 515 516 0 % 
Zusätzliches ordentliches Ergebnis-46 12 -15 
Ergebnis aus Beteiligungen10 -40 % 11 10 -12 % 
Betriebsergebnis487 584 20 % 511 527 3 % 
Finanzergebnis-284 -308 -9 % -143 -147 -2 % 
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen204 276 35 % 368 380 3 % 
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag1)-59 -90 -53 % -36 -88 -146 % 
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen2)96 -3 96 -2 
Überschuss der Periode241 182 -24 % 428 290 -32 % 
Ergebnis der Minderheiten-108 -96 11 % -60 -57 6 % 
Anteil der Gruppe133 87 -35 % 368 233 -37 % 

* Werte wurden angepasst aufgrund der retrospektiven Anwendung von IFRS 10 und 11
1) Werte 2013 enthalten einen Ertrag aus der Aktivierung latenter Steuern in Höhe von 67 Mio € als Folge der Bildung von Forderungen gegen Erstversicherer im Zusammenhang mit den Hanson Asbest-Klagen
2) Werte 2013 enthalten einen Ertrag aus der Bildung von Forderungen gegen Erstversicherer in Zusammenhang mit den Hanson-Asbest-Klagen in Höhe von 119 Mio €

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Christoph Beumelburg

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland

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