HeidelbergCement veröffentlicht Q3 2012 Ergebnis

HeidelbergCement steigert Umsatz und operatives Ergebnis im dritten Quartal – deutliche Senkung der Nettoverschuldung

Highlights Q3 2012 und Ausblick 2012:

  • Starke operative Entwicklung durch erfolgreiche Kosteneinsparungen und Preiserhöhungen
    • Umsatz um 9 % auf 3,9 Mrd € gesteigert
    • Operatives Ergebnis vor Abschreibungen um 12 % auf 874 Mio € erhöht
    • Operative Marge im Zement weiter verbessert
  • Deutliche Senkung der Nettoverschuldung um 740 Mio € im Vergleich zu Q3 2011
  • Programm „FOX 2013“ übertrifft Jahresziel nach neun Monaten und erzielt liquiditätswirksame Einsparungen von 241 Mio €
  • Preisinitiativen „PERFORM“ und „CLIMB Commercial“ gestartet zur Verbesserung der Marge um 350 Mio € bis 2015
  • Anhaltendes Wachstum in Asien-Pazifik und Afrika-Mittelmeerraum sowie Fortsetzung der Erholung in Nordamerika erwartet; schwächere Nachfrage in Teilen Europas
  • Ziele für 2012 bestätigt: Steigerung von Umsatz und operativem Ergebnis

Überblick Januar - September 2012

  Juli-September Januar-September
Mio € 2011 2012 2011 2012
Umsatzerlöse 3.624 3.944 9.620 10.525
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen 778 874 1.682 1.786
in % der Umsatzerlöse 21,50% 22,20% 17,50% 17,00%
Operatives Ergebnis 562 649 1.063 1.158
Zusätzliches ordentliches Ergebnis -30 -59 -28 -113
Ergebnis aus Beteiligungen 16 17 38 33
Betriebsergebnis 548 608 1.073 1.079
Ergebnis vor Steuern 403 427 635 601
Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 321 329 423 416
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen -5 -6 -19 0
Überschuss der Periode 316 323 404 416
Anteil der Gruppe 268 259 266 239
Investitionen 225 179 582 511

Q3 Zement- und Transportbetonabsatz stabil, sinkender Absatz bei Zuschlagstoffen

Der Zement- und Transportbetonabsatz profitierte im dritten Quartal 2012 von der fortgesetzten Erholung des Wohnungsbaus in Nordamerika sowie einer anhaltend starken Nachfrage in den Märkten von HeidelbergCement in Asien. Das Absatzwachstum in diesen Konzerngebieten konnte Einbußen in einigen europäischen Märkten aufgrund rückläufiger Infrastrukturausgaben ausgleichen. Bei den Zuschlagstoffen sanken die Absatzzahlen insgesamt aufgrund der schwächeren Nachfrage in nordamerikanischen und europäischen Schlüsselmärkten.

Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerns blieb im dritten Quartal 2012 im Vergleich zu Q3 2011 stabil bei 24,3 Mio t. Von allen Konzerngebieten zeigte Nordamerika das stärkste Absatzwachstum, gefolgt von Asien-Pazifik und Afrika-Mittelmeerraum. Die Erholung des Wohnungsbaumarktes in Nordamerika stärkte die dortige Zementnachfrage. Der indonesische Zementmarkt entwickelte sich im dritten Quartal weiterhin sehr dynamisch durch den steigenden Bedarf an Wohnungen und Infrastruktur. In Zentralasien stieg der Zementabsatz weiter an, konnte jedoch nicht den Absatzrückgang in Polen und der Tschechischen Republik ausgleichen. In West- und Nordeuropa ging der Zementabsatz durch die schwache Nachfrage in Großbritannien zurück. Die Zuschlagstofflieferungen verzeichneten mit 68,8 (i.V.: 75,9) Mio t einen Rückgang von 9,4 %. Die Transportbetonlieferungen blieben in etwa stabil bei 10,5 (i.V.: 10,6) Mio cbm. Der Asphaltabsatz sank um 6,9 % auf 2,9 (i.V.: 3,1) Mio t ab.

In den ersten neun Monaten des Jahres stieg der Zement- und Klinkerabsatz um 2,5 % auf 67,0 (i.V.: 65,4) Mio t. Die Zuschlagstofflieferungen sanken um 4,3 % auf 182,9 (i.V.: 191,1) Mio t. Die Transportbetonlieferungen lagen in etwa stabil bei 29,0 (i.V.: 29,2) Mio cbm; der Asphaltabsatz ging um 9,3 % auf 6,5 (i.V.: 7,2) Mio t zurück.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal um 8,9 % auf 3.944 (i.V.: 3.624) Mio €, angetrieben durch steigende Preise und eine günstige Entwicklung der Wechselkurse. Positive Wechselkurseffekte unterstützten die Umsatzentwicklung insbesondere in Nordamerika, Asien-Pazifik sowie West- und Nordeuropa. Ohne Berücksichtigung von Währungs- und Konsolidierungseffekten nahm der Umsatz um 1,7 % zu, wobei das Gebiet Asien-Pazifik einen zweistelligen Umsatzanstieg verzeichnete.

Das operative Ergebnis vor Abschreibungen verbesserte sich um 12,4 % auf 874 (i.V.: 778) Mio €; das operative Ergebnis legte um 15,5 % auf 649 (i.V.: 562) Mio € zu. Kosteneinsparungen und erfolgreich durchgeführte Preiserhöhungen haben zu der Ergebnisverbesserung beigetragen. Ohne Berücksichtigung von Währungs- und Konsolidierungseffekten nahmen das operative Ergebnis vor Abschreibungen um 6,9 % und das operative Ergebnis um 10,2 % zu.

„Die Ergebnisqualität hat sich im dritten Quartal weiter verbessert“, erläutert Vorstandsvorsitzender Dr. Bernd Scheifele. „Das zeigt sich in den steigenden Margen und der spürbaren Senkung der Nettoverschuldung. Unser Programm „FOX 2013“ ist ein großer Erfolg und wir haben unser Einsparziel für 2012 bereits übertroffen. Außerdem konnten wir in Nordamerika erste Geschäftseinheiten veräußern, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Der ausgeglichene Ansatz aus Einsparungen, der Verbesserung des Working Capitals, disziplinierten Investitionen und Veräußerungen von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen ist klar erfolgreich. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um diese positive Entwicklung fortzusetzen.“

Das operative Ergebnis des dritten Quartals 2012 enthielt Gewinne in Höhe von 48 Mio € aus der Verwertung eines erschöpften Steinbruchs in Kanada. Diese waren in etwa vergleichbar mit nicht-zahlungswirksamen Ergebnisbeiträgen im Vorjahresquartal aus der Umstellung von Pensionssystemen in Westeuropa in Höhe von 52 Mio €.

Das zusätzliche ordentliche Ergebnis des dritten Quartals verschlechterte sich um 28,6 Mio € auf -59,0 (i.V.: -30,4) Mio €. In Nordamerika wurden Geschäftseinheiten für 57,3 Mio € veräußert; dies führte zu einem Verlust in Höhe von 43,8 Mio €. Das Finanzergebnis ging um 35,6 Mio € auf -180,3 (i.V.: -144,7) Mio € zurück, hauptsächlich wegen nicht zahlungswirksamer Abzinsungseffekte von langfristigen Rückstellungen gemäß IFRS.

Das Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen belief sich auf 427,4 (i.V.: 402,8) Mio €. Die Steueraufwendungen im dritten Quartal 2012 stiegen auf 98,4 (i.V.: 82,1) Mio €. Das Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen erhöhte sich auf 329,1 (i.V.: 320,7) Mio €.

Insgesamt nahm der Konzernüberschuss im dritten Quartal 2012 um 2,2 % auf 322,9 (i.V.: 316,1) Mio € zu. Der Anteil der Gruppe sank allerdings um 3,3 % auf 258,9 (i.V.: 267,7) Mio €.

In den ersten neun Monaten des Jahres stieg der Konzernumsatz um 9,4 % auf 10.525 (i.V.: 9.620) Mio €. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen verbesserte sich um 6,2 % auf 1.786 (i.V.: 1.682) Mio €; das operative Ergebnis stieg um 8,9 % auf 1.158 (i.V.: 1.063) Mio €. Der Konzernüberschuss für die ersten neun Monate lag bei 416,2 (i.V.: 404,2) Mio €. Das anderen Gesellschaftern zustehende Ergebnis stieg auf 177,0 (i.V.: 137,9) Mio €. Der Anteil der Gruppe beläuft sich demzufolge auf 239,2 (i.V.: 266,3) Mio €.

Die Mitarbeiterzahl von HeidelbergCement lag Ende des dritten Quartals 2012 bei 53.729 (i.V.: 54.335). Die Abnahme um 606 Mitarbeiter resultiert im Wesentlichen aus zwei gegenläufigen Entwicklungen: Einerseits wurden fast 1.300 Stellen in Nordamerika, Großbritannien, Spanien und in einigen osteuropäischen Ländern im Zuge von Effizienzsteigerungsprogrammen in Vertrieb und Verwaltung, Standortoptimierungen und Kapazitätsanpassungen abgebaut. Andererseits hat HeidelbergCement mehr als 600 neue Mitarbeiter in Wachstumsmärkten, wie Indien und Indonesien, eingestellt.

Netto-Verschuldung im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert

Die Nettoverschuldung von HeidelbergCement belief sich am Ende des dritten Quartals 2012 auf 7,76 Mrd €, das entspricht einem Rückgang von 740 Mio € im Vergleich zum Ende des dritten Quartals 2011. Das Gearing verbesserte sich dadurch auf 55,0 % (i.V.: 65,9 %). Die Nettoverschuldung war 11 Mio € niedriger als zum Jahresende 2011. Der ausgeglichene Ansatz von HeidelbergCement zur Senkung der Nettoverschuldung hat sich erfolgreich bewährt. Die starke operative Entwicklung mit einer weiteren Reduzierung des Working Capitals um fünf Tage, Disziplin bei der Investitionstätigkeit und 100 Mio € Erlöse aus Veräußerungen trugen zur deutlichen Senkung der Nettoverschuldung bei.

„FOX 2013“-Programm erreicht Ziele für 2012 nach nur neun Monaten

Nach neun Monaten hat das Drei-Jahres-Programm für finanzielle und operative Exzellenz „FOX 2013“ bereits das Einsparziel für 2012 von 200 Mio € überschritten und Einsparungen von 241 Mio € generiert. Die Reduzierung des Working Capitals und Einsparungen im Einkauf sowie aus dem OPEX-Projekt übertrafen die Erwartungen.

Preisinitiativen „PERFORM“ und „CLIMB Commercial“ zur Verbesserung der Marge um 350 Mio € gestartet – Logistikinitiative “LEO“ auf gutem Weg

Zu weiteren Verbesserung der Marge um 350 Mio € bis 2015 hat HeidelbergCement die Preisinitiativen „PERFORM“ für Zement und „CLIMB Commercial“ für Zuschlagstoffe gestartet. Ziel des Projekts „PERFORM“ ist eine Verbesserung der Marge im Geschäftsbereich Zement in Europa und Nordamerika. Zu diesem Zweck sollen die internen Preisstrategien verbessert und das Vertriebspersonal entsprechend geschult werden. Das Projekt „CLIMB Commercial“ fokussiert sich auf eine Margenverbesserung durch die Optimierung des Produkt- und Kundenportfolios im Bereich Zuschlagstoffe. Die Logistikinitiative „LEO“ ist auf gutem Weg, erste Pilotprojekte in Europa zeigen Einsparpotenziale über den Erwartungen.

Organisches Wachstum der Zementkapazitäten in Wachstumsmärkten

Im Bereich Zement stehen einige wichtige Kapazitätserweiterungen kurz vor der Fertigstellung. Die Inbetriebnahme der neuen Klinker- und Zementproduktionsstätten in Zentralindien mit einer Kapazität von 2,9 Mio t Zement wird für das vierte Quartal 2012 erwartet. In Ghana und Liberia baut HeidelbergCement neue Zementmühlen mit einer Kapazität von 1 Mio t bzw. 0,5 Mio t. Die Inbetriebnahme der Mühle in Ghana ist ebenfalls noch vor Jahresende 2012 geplant, der Produktionsbeginn in Liberia wird Anfang 2013 erwartet.

Ausblick 2012

Die globale Wirtschaftslage wird immer noch von großen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten dominiert. Der anhaltende Druck auf Länder, ihre Schulden abzubauen, legt nahe, dass das Wirtschaftswachstum für einige Zeit unter dem Vorkrisenniveau bleiben wird, insbesondere in Europa. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat erneut die Wachstumsraten für die Weltwirtschaft sowie für Industrie- und Schwellenländer für 2012 und 2013 abgesenkt. Im Vergleich zu 2012 werden für 2013 leicht steigende BIP-Wachstumsraten erwartet. Es wird weiterhin nicht mit einer Verschärfung der Schuldenkrise oder einem deutlichen Einbruch des Wirtschaftswachstums in China gerechnet. Die Wachstumsraten in den Schwellenländern Asiens und Afrikas sollen auch zukünftig deutlich über denen der reifen Märkte Nordamerikas und Europas liegen.

Im Konzerngebiet West- und Nordeuropa geht HeidelbergCement weiterhin von einer leicht rückläufigen Nachfrage und damit sinkenden Absatzmengen für Zement und Zuschlagstoffe aus. Die Ursachen dafür sind hauptsächlich das starke Absatzniveau des Vorjahres, die Kältewelle in Europa im ersten Quartal 2012 sowie eine Abschwächung der Nachfrage in Großbritannien und den Niederlanden. Im Konzerngebiet Osteuropa-Zentralasien wird mit einem weiteren Wachstum in Russland und Zentralasien aufgrund der robusten Nachfrage und zusätzlicher Kapazitäten gerechnet. In Osteuropa wird ein sinkender Absatz erwartet durch die abgeschwächte Nachfrage besonders in Polen und der Tschechischen Republik. Nach der starken Entwicklung in den ersten neun Monaten des Jahres rechnet HeidelbergCement in Nordamerika mit einer steigenden Nachfrage für Zement, angetrieben durch sich erholende Investitionen in den privaten Wohnungsbau und den Wirtschaftsbau. HeidelbergCement geht davon aus, dass der Baustoffbedarf der Rohstoffindustrie in Kanada und den USA den Absatz seiner Produkte weiterhin unterstützt. In den Konzerngebieten Asien-Pazifik und Afrika-Mittelmeerraum rechnet das Unternehmen unverändert mit einer anhaltend positiven Nachfrageentwicklung.

Auf der Kostenseite erwartet HeidelbergCement eine weitere, allerdings gegenüber dem Vorjahr deutlich schwächere Erhöhung der Energie- und Rohstoffpreise sowie steigende Personalaufwendungen. Dieser Anstieg soll durch Kostensenkungsmaßnahmen, Effizienzsteigerungen und gezielte Preiserhöhungen ausgeglichen werden. Darüber hinaus soll ein Teil der 2011 verlorengegangenen Margen zurückgewonnen werden. Der Vorstand hat sich unverändert das Ziel gesetzt, den Umsatz und das operative Ergebnis im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr zu steigern.

„Die erreichte Verbesserung der Margen und die Senkung der Nettoverschuldung im dritten Quartal unterstreichen, dass wir auf einem guten Weg sind, unsere Ziele für das Jahr 2012 zu erreichen“, erklärt Dr. Bernd Scheifele. „Die makroökonomischen Risiken bleiben jedoch bedeutsam. Die Notwendigkeit der Länder, ihre Schulden abzubauen, dürfte das Absatzwachstum in den reifen Märkten auf absehbare Zeit dämpfen. Darüber hinaus haben wir den Margenverlust durch die gestiegenen Energiekosten noch nicht aufgeholt. Wir werden unsere Anstrengungen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung unvermindert fortsetzen und wo nötig weitere Kapazitätsanpassungen vornehmen. Darüber hinaus treiben wir die Verbesserung der Margen mit zwei Preisinitiativen in den Bereichen Zement und Zuschlagstoffe voran. Die stetige Rückführung der Verschuldung mit dem Ziel, unsere Bonität in den Investment-Grade-Bereich zu verbessern, hat weiterhin höchste Priorität. Wir werden unsere erfolgreiche Strategie des gezielten Ausbaus unserer Zementkapazitäten in den Wachstumsmärkten Asiens, Afrikas und Osteuropas weiter fortsetzen. Durch die Inbetriebnahme weitere Produktionsanlagen in den nächsten Monaten werden wir 2013 über mehr als 5 Mio t zusätzliche Zementkapazitäten in Wachstumsmärkten verfügen. Von einer starken Basis in Deutschland aus und dank der vorteilhaften geografischen Aufstellung in attraktiven Märkten sowohl in Schwellenländern als auch in Industriestaaten ist HeidelbergCement weiterhin hervorragend positioniert, um von dem fortgesetzten Wirtschaftswachstum überproportional zu profitieren.“

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Christoph Beumelburg

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland

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