Ein Opernhaus mit wellenförmigem Dach

Die Elbphilharmonie zeichnet sich durch eine beeindruckende Architektur aus und ist auf dem besten Wege das zukünftige Wahrzeichen der Hansestadt Hamburg, Deutschland, zu werden.

Das gläserne Gebäude mit dem einzigartig geschwungenen Dach beherbergt zwei Konzertsäle, Appartements und sogar ein Hotel. Im großen Saal finden 2.100 Gäste Platz. „Die Elbphilharmonie hat drei Vorbilder: das antike Theater von Delphi, die Sportstadien-Architektur und das Zelt“, sagen die Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron.

Die Elbphilharmonie steht in Hamburgs HafenCity. Mit der HafenCity wird südlich der Hamburger Innenstadt das größte Stadtentwicklungsprojekt Europas realisiert. Auf 157 Hektar entwickeln sich zehn teilweise sehr unterschiedliche Quartiere, die die Hamburger Innenstadt um attraktive Gewerbe-, Wohn- und Kulturstätten erweitern. Inzwischen wurden 59 Projekte realisiert und weitere 53 sind in Planung bzw. Bau. Für die Attraktivität des neuen Stadtteils ist der allgegenwärtige Bezug zum Wasser mit Elbe, Hafenbecken und Kanälen kennzeichnend.

Allerdings stellt seine Insellage die am Bau beteiligten Unternehmen vor große logistische Herausforderungen. Enge Straßen, wenige Brücken und viele in unterschiedlichen Stadien befindliche Baustellen sorgen für ein erhebliches Verkehrsaufkommen. Allein bei der Entkernung des stillgelegten Speichers für die Elbphilharmonie fielen beeindruckende 18.000 Kubikmeter Abraum an.

Die TBH Transportbeton Hamburg, eine Beteiligung von HeidelbergCement, die für Stützen, Wände und Decken insgesamt rund 30.000 Kubikmeter Transportbeton lieferte, reagierte auf die Standortproblematik mit einem zusätzlichen Transportbetonwerk, das auf dem Areal des Baustoffterminals ihres Mitgesellschafters – der OAM – in der HafenCity platziert wurde. Verkürzte Transportwege ermöglichten so eine zeitnahe und optimierte Belieferung der Baustellen.

Aufgrund der Lage der Elbphilharmonie an der Spitze des Dalmannkais erfolgt die Anlieferung des Transportbetons nur von der östlichen Seite. Da die zu erreichende Bauhöhe mehr als 100 Meter betrug und die 30 Meter hohen Außenwände des Kaispeichers komplett erhalten bleiben, war es nicht möglich, mit herkömmlicher Autobetonpumpentechnik zu arbeiten. Gemeinsam mit dem ausführenden Bauunternehmen Hochtief Construction AG erarbeitete die Heidelberger Beton GmbH ein Lösungskonzept: Durch den Einsatz einer speziellen Autobetonpumpe der Firma Putzmeister konnte der Beton in die erforderliche Höhe gepumpt und an seinem Bestimmungsziel eingebracht werden. Der Verteilermast wurde dafür von der Pumpe abgebaut und oben im Bauwerk auf einen Multi-Mast-Bock montiert, während die Pumpe unten verblieb. Eine Boden- und eine Steigleitung verbanden dann Verteilermast und Pumpe. Um alle Bauteile mit dem 24 Meter langen Ausleger zu erreichen, war es notwendig, drei Rohrsäulen zu installieren. Je nach Bedarf konnte der Verteilermast in nur zwei Stunden Umbauzeit an die erforderliche Rohrlänge angepasst werden. Dank dieser Lösung stand ein Pumpsystem mit einer Reichweite von bis zu 180 Metern zur Verfügung.

Mit Easycrete® F und Easycrete® SF liefert die TBH einen Transportbeton, der ideal abgestimmt war auf dieses System. „Vor allem im Konzertsaal mit seinen filigranen Bauteilen und schrägen Wänden, wo in der Schalung kaum gerüttelt werden kann, ist der äußerst fließfähige Beton hilfreich“, erläutert Nils Hilbert von der TBH. „Außerdem gewährleistet er, dass auch nach der langen Pumpstrecke noch die für die Bauteile richtige Konsistenz ankommt“.

Objektdaten

  • Elbphilharmonie Hamburg Bau GmbH & Co.

    Bauherr

  • Herzog & de Meuron, Basel CH, Höhler + Partner Architekten und Ingenieure, Hamburg

    Architekt

  • Hochtief Construction AG, Essen

    Bauunternehmen

  • 2016

    Fertigstellung

Elbphilharmonie.

Elbphilharmonie.

Elbphilharmonie.

Elbphilharmonie. Das Gebäude erinnert mit seiner Dachform an Segel oder Wasserwellen.

Elbphilharmonie. Das Gebäude wurde auf einem ausgedienten Speichergebäude errichtet.