In Riederau am Ammersee, Deutschland, entstand ein Leichtbeton-Haus, das als einschalige Konstruktion Niedrigenergiecharakter aufweist.

Eine etwas dickere, aber akzeptable Wandstärke kombiniert mit den Eigenschaften des Baustoffs reichte dafür aus. Die Architekten Axel Tilch und Gisela Drexler haben in enger Zusammenarbeit mit der BLG Transportbeton München, einer Beteiligung von Heidelberger Beton, dem baustofftechnischen Labor Betotech München und dem Bauunternehmen Lutz-Bau ein kleines Meisterwerk realisiert – gestalterisch wie technisch. Gestalterisch, weil der klare und rohe Betonbau in einem gekonnten Kontrast zu den alten Holzmöbeln und der übrigen Einrichtung steht. Technisch, weil man eine einfache, durchdachte Konstruktion fand, die dank der guten Eigenschaften des Leichtbetons möglich war.

Leichtbeton gilt bei manchen immer noch als exotischer Baustoff. Dabei wurde Leichtbeton bereits von den Römern für Konstruktionen verwendet, bei denen geringes Gewicht gefordert war. Schon die Kuppel des Pantheons wurde 118 bis 125 n. Chr. mit Beton gebaut, der mit Tuff- und Bimsstein vermischt, eine geringere Rohdichte und damit ein geringeres Gewicht hatte. Auch heute wird bei modernen Leichtbetonen die geringere Rohdichte gegenüber Normalbeton durch leichte Gesteinskörnungen und Zuschlagstoffe wie Bims, Blähton oder den Recyclingstoff Blähglas erreicht. Leichtbeton steht Normalbeton fast in nichts nach. Das macht den Leichtbeton auch ideal für Wohnhäuser.

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Objektdaten

  • Tilch und Drexler Architekten

    Architekt

  • Lutz Bau GmbH

    Bauunternehmen

  • 2010

    Fertigstellung

Leichtbeton Einfamilienhaus. Die massive Bauweise wurde von den Architekten zum Speichern von Energie genutzt.

Leichtbeton Einfamilienhaus. Heute werden als leichte Gesteinskörnungen für Leichtbeton meist Blähton, Blähglas (recyceltes, gebranntes Glas), Blähschiefer oder Bimsstein verwendet. Die Beimischung dieser Gesteinskörnungen mit hoher Porosität beziehungsweise geringer Dichte ist verantwortlich für das „Leichtgewicht“ des Spezialbetons.

Leichtbeton Einfamilienhaus. Jedes Korn weist einen hohen Anteil von bis zu 85 Volumenprozent feinster Luftporen auf. Sie sorgen dafür, dass der Leichtbeton auch beim Feuchteschutz und in der Wärme- und Schalldämmung sehr gute Werte erzielt.